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Viele Fragezeichen im alten Japan

Genpei Toma Den: Computer Boardgame [NES]

Namco, 1988

derSammler

Ein eher unbekannter Titel außerhalb Japans, da er nie eine Portierung erfahren hat. Was ihn besonders macht ist die ungewöhnliche Aufmachung und das Konzept. Wie ich heute weiß existieren einige interaktive Computer- Boardgames, z.B. fürs Philips Videopac, mir war das allerdings neu als ich Genpei Toma Den für Nintendo Famicom als " Beifang" in einem Lot aus Japan erstand.

Die Bedienungsanleitung ist sehr schön aufgemacht, bringt einen geborenen Nordeuropäer aber leider nicht weiter in der Frage wie Video- und Brettspiel zusammen funktionieren sollen, also als erstes das tun was alle Konsolenzocker getan hätten : Modul rein in den Schacht, Power on - wird schon....

Spiele-Box

Nach dem Startbildschirm wird der geneigte Brettspieler mit ein paar Textbildschirmen erfreut, gefolgt von der Spielerauswahl samt Namenseingabe, natürlich alles japanisch. Wenn man diese Hürde genommen hat startet das Spiel mit einer Art Streichhölzer ziehen, was wohl irgendwie den Startspieler bestimmt, das ist aber nur eine Vermutung.

Anfang...

Das Gameplay : Man bewegt seine Figur über vorgezeichnete wege auf der Suche nach dem Ausgang oder was auch immer. Während man so unterwegs ist werden Feinde in der Nähe abgesetzt (vom Player2?) und diese versuchen einen zu erwischen. Flüchten ist nur bedingt möglich, deshalb kommt es direkt am Anfang schon zu einer ordentlichen Menge an Scharmützeln.

Die Kämpfe sind rundenbasiert und immer gegen ein einzelnes Monster. Hier hat man nun drei Auswahlmöglichkeiten, Angriff mit dem Schwert, Magie (Angriff und Heilung,später im Spiel auch noch mehr) oder die Flucht. Die Lebensenergie der Kontrahenten wird durch eine Reihe Kerzen angezeigt. Keine Kerzen, kein Leben! Die Magie ist nicht unendlich anwendbar und kann durch Kisten die man in der Landschaft findet, oder nach einem Kampf erhält, aufgefüllt werden. Nach gewonnenen Kämpfen erhält der Spieler jedes Mal eine kleine Finanzspritze. Mit Geld ist es möglich sich an bestimmten Schreinen Heilen zu lassen. Außerdem bekommt man wohl noch eine art Magie mit der man sich an den roten Toren Hochleveln kann (Schwert,Magie,?,Geschwindigkeit)

Fight

Sollte es gelingen ein großes Tor zu erreichen erscheint die Weltkarte und man kann nun das "Bundesland" wechseln. Es wird wieder ein Streichholz gezogen und weiter gehts.

Im Falle des Ablebens kommt der typische Sturz ins Nichts.

Continue ist möglich und wahrscheinlich auch unendlich.

Die Grafik erinnert an die Oberwelt von Konamis Getsufuu Maden (bzw. andersherum), man steuert Taira no Kagekiyo in der Draufsicht über die Karte, die Kampfszenarien sind minimalistisch gehalten,das einzige was sich bewegt sind die Kerzen bei schwindender Energie.

Zum Sound kann ich nicht viel sagen, da Musik für mich in einem Videospiel eher zweitrangig ist. Natürlich ist das Hauptthema/der Startsong absolut großartig, im Spiel selber wird das Ganze recht chaotisch und ging mir persönlich ziemlich auf die Nerven!

Und dann ist da noch das Brettspiel, ein recht großes Spielfeld aus dicker Pappe mit der Weltkarte dazu diverse kleine chips, Ereignisskarten(?) und natürlich vier Metallspielfiguren vom Hauptdarsteller mit unterschiedlich farbigen Sockeln.

Aber wozu dieses Brettspiel? Werden wir es je erfahren?

Brettspiel

Da ich wohl in der nächsten Zeit nicht dazu kommen werde japanisch zu lernen muß das Internet herhalten, hier nun eine Zusammenfassung aller Informationen die es bisher ausgespuckt hat:

"Genpei Toma Den: Computer Boardgame ist ein RPG-like Computer Brettspiel von Namco das 1988 ausschließlich in Japan für Nintendo Famicom erschienen ist.

Gameplay

Im ersten Bildschirm soll man die Anzahl der Spieler auswählen und jeder kann seinen Namen eintragen, muß aber nicht. Sollte diese Hürde genommen worden sein indem man ein 1Player-Game gestartet hat wird man als Mappii gegen Yoritomo antreten. Nachdem dies geschafft ist werden die Regeln bekanntgegeben, die drei wichtigen Items die man finden muß,wo sie zu finden sind und wo jeder Spieler beginnt. Alles wird per Zufallsgenerator auf der Karte platziert. Der Spieler läuft nun durch die Landschaft um seine Aufgaben zu erfüllen während der Feind seine Schergen auf der Karte platziert um einem den Garaus zu machen... Die Kämpfe sind one-on-one runden basiert. Die Gesundheitsanzeige wird durch brennende Kerzen dargestellt. Die Gesundheit kann an bestimmten Schreinen wiederhergestellt werden und Upleveln geht an den roten Toren.Ersteres kostet Geld und das zweite "toku",beides erhält man durch das Vernichten von Feinden."

Wer nun denkt "das wars" , hat leider Recht: Das wars!

Ich habe keinen Schimmer was es mit dem Brettspiel auf sich hat, durchs Game selber kann man sich mit ein wenig try and error mogeln und auch die ein oder andere Entdeckung machen, allerdings ohne festzustellen was man da wirklich tut und warum. Und sollte sich kein Japaner aufraffen mal ein englisches Tutorial zu verfassen müssen wir Wissbegierigen wohl dumm sterben, oder japanisch lernen.....

Ingame

Fazit : Ohne des Japanischen mächtig zu sein nur bedingt spielbar, die Kämpfe machen schon Laune und die Gegner werden immer obskurer, die Sprachbarriere ist aber doch ein zu großes Hindernis.

Also lieber ran an den ersten Teil auf der Pc Engine (zwar auch japanisch aber ein Platformer) ,oder natürlich die Original Platine wenn man die Macht dazu hat. Diese Version mit ein paar Kumpels und ein paar kühlen Blonden antesten, für den Rest der Zeit ab ins Regal damit, wo sie schön verrückt japanisch vor sich hin glänzen kann!

sS Dann sollten wir das wohl mal antesten...

Das Original Genpei Toma Den wurde übrigens nur ein einziges Mal außerhalb Japans veröffentlicht, auf Namco Museum Vol. 4 für die Playstation unter dem Namen The Genji and the Heike Clans.

[Alle Screenshots sind mit Original Hardware und Digitalkamera entstanden!]